Oberfrankens Braukultur muss Netzwerke weiter ausbauen

Mitgliederversammlung des Vereins Bierland Oberfranken am 31. Januar in Reundorf

Die beste Nachricht kam gleich am Anfang vom Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner und Gisela Meinel von der Meinel Bräu Hof, die beide zusammen den Verein Bierland Oberfranken / Fränkische Bierstraße anführen: es gibt wieder mehr Brauereien im Bierland Oberfranken, übrigens auch in Franken: Bastian Böttner und Markus Raupach, beide Mitglied im Verein Bierland Oberfranken / Fränkische Bierstraße recherchieren seit Jahren die Zahl der aktiven Brauereien in Oberfranken: zum Stichtag 1.1.2024 gibt es in Franken aktive 305 Brauereien (Vorjahr 298), davon 169 in Oberfranken (Vorjahr 165), 76 in Mittelfranken (Vorjahr 74) und 60 in Unterfranken (Vorjahr 59).

Der Schmausenkeller feierte im Jahr 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Im Bild v.l. Gisela Meinel, Geschäftsführender Vorstand von Bierland Oberfranken, Schmausenkeller- Chefin Firmenchefin Anita Dietz, Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer, Landrat Klaus Peter Söllner und Regierungspräsident Forian Luderschmidt.
Der Schmausenkeller feierte im Jahr 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Im Bild v.l. Gisela Meinel, Geschäftsführender Vorstand von Bierland Oberfranken, Schmausenkeller- Chefin Firmenchefin Anita Dietz, Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer, Landrat Klaus Peter Söllner und Regierungspräsident Forian Luderschmidt. Bildquelle: Roensch

Und das trotz der aktuell wirklich nicht als rosig zu bezeichnenden Situation, wie die diesjährigen Referenten auf der Mitgliederversammlung des Vereins Bierland Oberfranken darstellten. Egal wo man hinsieht, so Josef Lindner aus Scheßlitz, Mitglied im Präsidium des Verbands der privaten Brauereien und Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauerbunds: Erhöhung der Mautgebühren, Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie, zu niedriges Flaschenpfand, der Preisdruck entlang aller Wertschöpfungsketten, Bürokratiebelastung und der Fachkräftemangel machen jeder Brauereien zu schaffen. Aber, so Josef Linder, jammern bringt nichts, wir sind Braumeister, wir sind Macher. Wir haben schon immer Lösungen für uns gefunden. Und auch wenn bundesweit der Bierumsatz zurückgeht: Der Trend zu den regionalen Bieren ist ungebrochen, wir gehen weiter unseren Weg.

Besonders belastet ist aber auch die Wertschöpfungskette Landwirtschaft – Brauereien, so Hans Pezold, selbst Landwirt und Vorsitzender des Oberfränkischen Braugerstenvereins. Drei der letzten 5 Erntejahre für Braugerste fielen dem Klimawandel zu Opfer, die Produktionsrisiken werden immer größer. Der Vorsitzende äußerte die Hoffnung, dass zukünftig durch kluge Kombination von Gerstenformen und Anbauverfahren die Verluste durch klimabedingte Missernten verringert werden könnten. Er wies darauf hin, dass die Anbaufläche seit Beginn der 2000er Jahre auf fast die Hälfte zurückgegangenen sei.

Eines zog sich wie ein roter Faden durch alle Vorträge, und das ist auch ein Stück Zukunftsstrategie für unser Bierland Franken: Um die jahrhundertalte Brauereikultur Oberfrankens und Franken in die nächste Generation zu bringen, müssen die Brauereien noch mehr ihre Netzwerke aktivieren, geschlossen agieren und mit einer Stimme sprechen. Über die beiden Brauereiverbände, um in der Politik besser gehört zu werden. In der Zusammenarbeit mit dem Oberfränkischen Braugerstenverein, mit dem Partner VGN Nürnberg, der inzwischen ja auch ganz Oberfranken umfasst und auch im Bereich Imagewerbung mit dem Brauereinetzwerk Bierland Oberfranken.

Letzteres Netzwerk konnte am 31. Januar sein 20-jähriges Bestehen feiern. Oberfrankens Regierungspräsident Florian Luderschmidt würdigte die Arbeit des Vereins, der Oberfrankens Bierkultur sogar über die Region hinaus bekannt gemacht hat und – durch eine neutrale Studie der Universität Bamberg bestätigt -auch bei den Brauereien selbst eine hohe Wertschätzung erfährt. Nicht nur wegen der berühmten Autobahnschilder „Genussregion Land der Brauereien“, sondern auch deswegen, weil der Verein es mit geschafft hat, in der Bevölkerung aber auch bei den Kommunen die Wertschätzung für die heimischen Brauereien deutlich zu erhöhen.

Der Schmausenkeller feierte im Jahr 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Im Bild v.l. Gisela Meinel, Geschäftsführender Vorstand von Bierland Oberfranken, Schmausenkeller- Chefin Firmenchefin Anita Dietz, Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer, Landrat Klaus Peter Söllner und Regierungspräsident Forian Luderschmidt. Bild: Roensch
Der Schmausenkeller feierte im Jahr 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Im Bild v.l. Gisela Meinel, Geschäftsführender Vorstand von Bierland Oberfranken, Schmausenkeller- Chefin Firmenchefin Anita Dietz, Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer, Landrat Klaus Peter Söllner und Regierungspräsident Forian Luderschmidt. Bild: Roensch

 

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Text: Bierland Oberfranken e.V.
Fotos: Roensch

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