Fünf-Seidla-Steig ist Gewinner der Goldenen Bieridee 2018

Jedes Jahr verleihen der Bayerische Brauerbund und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband die “Goldene Bieridee” an besonders engagierte Vertreter der Braukultur im Freistaat. In der Kategorie “Tourismus & Gastronomie” geht die Auszeichnung in diesem Jahr in die Fränkische Schweiz, genauer gesagt nach Gräfenberg und Weißenohe: an den Fünf-Seidla-Steig mit den Brauereien Lindenbräu, Thuisbrunner Elchbräu, Brauerei Friedmann, Brauerei Hofmann und der Klosterbrauerei Weißenohe. Die Auszeichnung ist wie ein Paukenschlag – sie erfolgt treffend zum 10jährigen Jubiläum und zur Erweiterung mittels neuer Angebote für Besucher und Interessierte.

Gewinner Goldene BierIdee 2018 Fünf-Seidla Steig mit Laudatorin Angela Inselkammer, Präsidentin Bayerischer Hotel-und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. und Georg Schneider, Präsident Bayerischer Brauerbund e.V.
Gewinner Goldene BierIdee 2018 Fünf-Seidla Steig mit Laudatorin Angela Inselkammer, Präsidentin Bayerischer Hotel-und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. und Georg Schneider, Präsident Bayerischer Brauerbund e.V.

Der Preis wurde am 3. Mai im feierlichen Rahmen der Krönungsgala der Bayerischen Bierkönigin in der Alten Kongresshalle in München an die Fünf-Seidla-Steig-Brauereien übergeben.

Besonders hervorgehoben wurde die stetige Weiterentwicklung des Brauereiwanderweges, mit der sich die Brauereien den wachsenden Herausforderungen durch ein breites Publikum stellen. Mit der einzigartigen Vermittlung des Brauhandwerks und –alltags auf dem bierigen Erlebnispfad entlang der Strecke bieten die Beteiligten ihren Gästen eine quasi “erlebbare Bierkultur”.

Seit diesem Jahr vermittelt dazu eine eigene Homepage Angebote von Gästeführern für die Brauereiwanderung. Mit zusätzlichen Schwerpunkten wie Kräuter- oder Gesundheitswanderungen entlang des Fünf-Seidla-Steigs werden dabei auch Gruppen angesprochen, die das Besondere für einen oder mehrere Tage in der Region suchen. Der Zusammenschluss zu einer GbR der beteiligten Brauereien, die Eintragung der Marken “Fünf-Seidla-Steig” waren weitere Schritte auf dem nun zehn Jahre währenden gemeinsamen Weg. Dieser begann Mitte der nuller Jahre, als in Gesprächen zwischen der Gräfenberger Stadträtin Renate Krause und den – damals drei – örtlichen Brauereien deutlich wurde, dass frau mehr zu den Themen Biertradition und Brauhandwerk in der Region erreichen wolle. Die drei Gräfenberger Brauereien befanden sich zu dieser Zeit in weiblicher Hand. Nach einer weiteren Initiative der Klosterbrauerei Weißenohe und der Brauerei-Neugründung im Ortsteil Thuisbrunn kamen 2007 die späteren “Fünf-Seidla-Steig-Brauereien” erstmals an einem Tisch zusammen und beschlossen die Zusammenarbeit.

In der Laudatio von Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel. und Gaststättenverbandes, wurde nun genau diese Zusammenarbeit gewürdigt: das nun 10 Jahre bestehende Gemeinschaftsprojekt Fünf-Seidla-Steig als “mutiger Schritt und (..) Sprung über alle nachbarschaftlichen und wirtschaftlichen Zwänge hinweg in eine gemeinsame Zukunft”.

Die Laudatio im Wortlaut:

Laudatorin Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und aststättenverbandes DEHOGA Bayern e. V.
Laudatorin Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und
aststättenverbandes DEHOGA Bayern e. V.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Stadt Gräfenberg in Oberfranken gilt als das “südliche Tor zur Fränkischen Schweiz”! Landschaftlich reizvoll beginnt hier der Fränkische Jura. Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Doch das Angebot zum Wandern ohne konkretes Ziel und ohne die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu erleben beziehungsweise Neues zu entdecken, lockt heutzutage kaum mehr jemanden in die Natur.

Es muss schon mindestens ein Wirtshaus auf oder am Ende der Wanderung die Belohnung für die körperliche Ertüchtigung versprechen, dass eine schöne Route zum Ausflugsziel wird. Gräfenberg verfügt zusammen mit seinen Ortsteilen Hohenschwärz und Thuisbrunn sowie mit der Nachbargemeinde Weißenohe gleich über fünf hervorragende Brauereigasthöfe und über eine historisch gewachsene Brau- und Bierkultur.

Natürlich befinden sich so eng zusammenliegende Gasthäuser und Brauereien im stetigen Wettbewerb um Kunden und Gäste im ca. 5.500 Einwohner zählenden Stadtgebiet. Welche von den fünf Betrieben vor zehn Jahren die Idee hatte, sich zu einem gemeinsamen Bierwanderweg zusammenzuschließen, ist uns nicht bekannt. Es war auf jeden Fall ein mutiger Schritt und ein Sprung über alle nachbarschaftlichen und wirtschaftlichen Zwänge hinweg in eine gemeinsame Zukunft.

Als Projekt zur Tourismus- und Wirtschaftsförderung in der Region wurde so im Jahre 2008 der Fünf-Seidla-Steig unter der Trägerschaft des Bierlandes Oberfranken e.V. und mit Fördermitteln von Kommunen und Kooperationspartnern ins Leben gerufen. Heute ist der Fünf-Seidla-Steig der bekannteste Brauereiwanderweg in der Fränkischen Schweiz. Er verbindet 5 Brauereigasthöfe auf einer einfachen Strecke von 10 Kilometern und erfreut sich stetig wachsenden Zuspruchs durch Gäste aus der Metropolregion Nürnberg, aus ganz Bayern und mittlerweile auch aus dem Ausland.

Das ist für den Brauereiwanderweg und seine Einkehrmöglichkeiten mit wachsenden Herausforderungen verbunden. Schon lange übersteigt die Zahl der interessierten Wanderer die Möglichkeiten der familiengeführten Betriebe, bei Führungen Erklärungen zum Brauprozess, zu den besonderen Bierrohstoffen aus der Region oder zu den Zubereitungsmethoden der regionalen kulinarischen Spezialitäten abzugeben.

Nun erfolgt die Information der Wanderer bereits auf schön bebilderten Informationstafeln entlang der Wegstrecke, die für ein kurzweiliges Vorankommen bis zur nächsten Einkehr sorgen. Die Tafeln sind so platziert und ausgerichtet, dass auf der Vorder- und Rückseite jeweils der nächste Arbeitsschritt im Brauprozess erläutert wird, egal in welche Richtung man sich auf dem Fünf-Seidla-Steig auf den Weg macht. QR-Codes auf den Tafeln ermöglichen weiterführende Informationen wie beispielsweise über das größte Bio-Anbaugebiet für Hopfen in Lilling oder über die Bedeutung des harten Wassers der fränkischen Karstquellen für die Bierherstellung in der Region.

Mit Ihrem Engagement holen Sie nicht nur Menschen in die Region und in Ihre Betriebe – Sie bieten erlebbare Bierkultur und vermitteln die Werte des Bayerischen Bieres!

Der Erfolg des Fünf-Seidla-Steigs spricht für sich: Mit dem breiten Angebot an Interessensgebieten wird ein vielschichtiges Publikum angesprochen: Das Wandern auf landschaftlich reizvollen Wegen bietet die Natur und Landschaft. Die Einkehr in fünf fränkische Traditionswirtshäuser bietet Kultur und Genuss. Das Erlebnis des fränkischen Brauereihandwerks als eine der ältesten Kulturtechniken der Region bietet Einzigartigkeit und zu guter Letzt steht für alle – für Familien, für Vereine, für Firmen und Belegschaften genauso wie für Bierbegeisterte, die wegen der Vielfalt der Bierspezialitäten kommen – das Gemeinschaftserlebnis und der gemeinsame Genuss im Mittelpunkt.

Am Tag des Bayerischen Bieres haben Sie, liebe Preisträger, die 11. Saison des Fünf-Seidla-Steigs eröffnet. Ich freue mich, Ihnen allen als Träger und gemeinschaftlich Verantwortliche dieses schönen Projekts die Goldene BierIdee überreichen zu dürfen.

Den Preis nehmen entgegen:

  • die Klosterbrauerei Weißenohe, Weißenohe
  • die Brauerei Friedmann, Gräfenberg
  • die Lindenbräu Gräfenberg
  • die Brauerei Hofmann, Hohenschwärz und
  • die Thuisbrunner Elchbräu, Thuisbrunn
Laudatio & Fotos: Bayerischer Brauerbund e.V.

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