Promille statt Briefmarken
Bis 1911 stand an der Stelle der Brauerei in Tiefenellern in der Fränkischen Toskana die Poststation, in früheren Jahrhunderten auch mit Pferdestall und Umsattlerei. Heute bietet das Haus nur noch Bier. Moment, ganz falsch ausgedrückt: Es bietet ein sensationelles Bier! Sehr süffig und urig kommen das ungespundete Lager und das dezent rauchige „Posthörnla“ rüber, gebraut nach den über 250 Jahre alten Rezepten, und wecken immer wieder die Lust auf ein weiteres Seidla. Dies kann natürlich auch eine „Postillion Weiße“ sein, wenn man eher süffige Weizenbiere mag. Früher gab es hier die allerletzte Chance auf Bier vor der ultimativen Bergetappe: Bis 1911 Übernachtungsstation für die Postkutscher aus Bamberg, war der Keller auch in den 60er-Jahren am Brennpunkt der überregional bekannten Auto- und Motorradrennen am Tiefenellerner Berg. Damals kostete der Ochse selbst zur Kirchweih noch 3,50 DM. Lang ist´s her. Heutzutage ist der Anstieg zumindest eine Herausforderung für Radfahrer, sowohl vor als auch nach dem Genuss des Bieres.







